Nach dem verheerenden Hochwasser in Tschechien dürfen seit am Mittwoch
morgen Bewohner des am meisten betroffenen Prager Stadtbezirks Karlin
erstmals wieder ihre Häuser besichtigen. Hunderte Menschen standen am
Mittwoch morgen in langen Schlangen an, um die dafür nötige Genehmigung zu
erhalten. Neben den Bürgern kamen auch Dutzende von Soldaten, um die Folgen
des Hochwassers zu beseitigen. Die Bewohner wurden aufgerufen, verdorbene
Lebensmittel zu entsorgen. In Karlin ist durch das Hochwasser die Statik von
über 40 Häusern ernsthaft bedroht. Sie sind entweder gar nicht oder nur auf
eigenes Risiko zugänglich. Am Dienstag hatte der Dachverband der
Versicherungen mitgeteilt, dass durch die Fluten landesweit etwa 1000 Häuser
und 73 Brücken beschädigt worden seien, einige davon schwer. Die Kosten für
die Versicherungen wurden nach ersten Schätzungen umgerechnet auf 610
Millionen Euro beziffert.