Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda sieht das Verhältnis zwischen
Tschechien und Deutschland trotz einiger Differenzen zum Irak-Konflikt
nicht belastet. "Die deutsch-tschechischen Beziehungen sind sehr gut,
und die Irakfrage spielt dabei keine Rolle", sagte Svoboda in einem
Interview für die deutsche Tageszeitung "Handelsblatt", das am
Montag veröffentlicht wurde. Es sei klar, dass keines von beiden Ländern
einen Krieg wolle, unterstrich Svoboda. Unterschiede gebe es lediglich in
einigen Akzenten bezüglich der Haltung gegenüber den Waffeninspektionen
der UNO. Diese seien laut Svoboda nur dann sinnvoll, wenn hinter ihnen ein
einheitliches Europa, eine einheitliche NATO und eine feste
euro-amerikanische Partnerschaft stehe. Gleichzeitig übte der
Außenminister abermals Kritik an den jüngsten Aussagen des französischen
Staatspräsidenten Jacques Chirac, der seinerseits einige
EU-Beitrittskandidaten wegen ihrer offenen Unterstützung der USA in
manchen Fragen der Irak-Krise heftig kritisiert hatte.