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Die historischen Sehenswürdigkeiten, die im Staatsbesitz sind, haben die bisher erfolgreichste Saison seit der Entstehung der Tschechischen Republik erlebt. Bis Ende Oktober hat eine Rekordzahl von 5,4 Millionen Menschen die Burgen und Schlösser besucht, die vom staatlichen Denkmalschutzamt verwaltet werden. Dies teilte die Leiterin des Amtes, Naděžda Goryczková, am Dienstag mit. Die größten Touristenmagnete waren wie in den vergangenen Jahren Český Krumlov / Krumau und Lednice / Eisgrub.

In den meisten Burgen und Schlössern Tschechiens wird an diesem Wochenende die Besucher- Saison beendet. Obwohl die endgültigen Besucherzahlen noch nicht vorliegen, ist es offensichtlich, dass das Interesse an den Denkmälern des Landes erneut gestiegen ist. Dies betrifft vor allem einheimsiche Touristen. Zum Beispiel die Burg Karlstein in Mittelböhmen wurde von über 250.000 Menschen besichtigt, dies ist ein Zuwachs um ein Viertel. Dazu trugen vor allem Veranstaltungen zum 700. Geburtstag Karls IV. bei. Auch in anderen Regionen wird gemeldet, die Rekordzahlen vom letzten Jahr wurden überschritten.

Das Dach an einem der Gebäude im Schlossareal von Plumlov / Plumau in Mähren ist in der Nacht auf Dienstag durch einen Brand beschädigt worden. Die Feuerwehrleute haben den Brand nach einigen Stunden gelöscht. Die Brandschäden werden auf zwölf Millionen Kronen (440.000 Euro) geschätzt. Das sogenannte „hohe Schloss“, wo sich die Dauerausstellungen befinden, sei in Ordnung, teilte der Kastellan von Plumlov, Pavel Zástěra, mit. Es habe das Dach auf der Ostseite des sogenannten „niedrigen Schlosses“ gebrannt, wo sich Lagerräume befinden, so der Burgverwalter. Die Brandursache sei nicht bekannt.

Rund 30 Kilometer nordwestlich von Plzeň / Pilsen liegt Manětín. Das malerische Städtchen gilt als Barockperle Westböhmens. In der vergangenen Ausgabe von „Reiseland Tschechien“ haben wir Ihnen das dortige Barockschloss und seine Geschichte vorgestellt. In den folgenden Minuten werden wir die Führung durch die 300 Jahre alte Residenz fortsetzen.

Der Prager Hradschin, Kutná Hora / Kuttenberg oder die Altstadt von Český Krumlov / Krumau – diese Orte und noch einige mehr in Tschechien haben eines gemeinsam: Sie sind geschützte Kulturdenkmäler in Tschechien. Die Pflege der vielen historischen Kostbarkeiten ist jedoch aufwendig und teuer. Die alljährlich stattfindenden Tage des europäischen Kulturerbes sollen darauf aufmerksam machen. Auch öffentlich eigentlich nicht zugängliche Objekte zeigen sich dabei in ihrem besten Licht. An diesem Wochenende werden die Tage im mährischen Slavonice / Zlabings

Das westböhmische Städtchen Manětín liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Plzeň / Pilsen in einer relativ dünn besiedelten Gegend inmitten von Wäldern. Im Zentrum der malerischen Stadt befindet sich das Schloss mit einem Garten und Park – es gilt wegen seiner Geschichte und künstlerischen Gestaltung als ein kleines Wunder. Nicht zu Unrecht wird Manětín die „Barockperle Westböhmens“ genannt. Während des Kommunismus verfiel die Residenz zum Teil, aber sie konnte gerettet werden. Die restaurierten Räume des Schlosses sind zum Teil mit Originalmöbeln ausgestattet.

Die Gemeinde Žihobce / Schihobetz liegt im Böhmerwaldvorland östlich von Sušice / Schüttenhofen. Vor ein paar Jahren wurde im dortigen Barockschloss ein Museum eingerichtet, in dem vor allem an die früheren Besitzer des Herrschaftsguts erinnert wird. Das war die österreichische Adelsfamilie Lamberg.

Ob es eine romantische Veranlagung ist oder die Sehnsucht nach den „guten, alten Zeiten“, lässt sich schwer feststellen. Die Tschechen lieben jedenfalls die lebendige Geschichte. Davon zeugen zahlreiche Feste aller Art auf Burgen und Schlössern sowie die Zahl von Ensembles, die historische Fechtwettbewerbe, Ritterturniere oder alte Tänze aufführen.

Karlštejn / Karlstein ist eine der am meisten besuchten Burgen in Tschechien. Karl IV. ließ sie 1348 erbauen – und zwar als Schatzkammer für die Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In diesem Jahr ist Karlstein ein Zentrum der Feierlichkeiten zum 700. Geburtstag von Karl IV. Seit einer Woche ist dort eine Ausstellung über die Kultur am damaligen kaiserlichen Hof zu sehen. Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von Goldschmiedearbeiten, die beim neugotischen Umbau der Burg gefunden wurden.

Im nordwestböhmischen Loket / Ellbogen ist am Freitag eine gemeinsame Ausstellung der Stadt und der fränkischen Stadt Lauf an der Pegnitz zum runden Geburtstag von Karl IV. eröffnet worden. Beide Kleinstädte verbindet ein Stück Geschichte aus dem Leben des einstigen deutsch-römischen Kaisers und böhmischen Königs, der am 14. Mai 1316 in Prag geboren wurde. Die Exposition in Loket ist im Schwarzen Turm untergebracht. Eine identische Ausstellung wurde bereits vor einer Woche im Rathaus von Lauf eröffnet. Die Exposition in Loket wird bis Ende September zu sehen sein, informierte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Petr Zahradníček.