Der ehemalige Studentenführer und jetzige Diplomat, Václav Bartuška,
brachte die Meinung zum Ausdruck, dass die weitere Orientierung Tschechiens
immer noch nicht gelöst ist. Nach der Wende von 1989 seien, so der
Diplomat, die Bemühungen auf den EU- und den Nato-Beitritt konzentriert
worden. Darum war die Orientierung der Innen- und Außenpolitik klar
gewesen. Jetzt stelle man, so Bartuška, fest, die Nato sei eher ein
Diskussionsklub demokratischer Staaten als eine real funktionierende
Institution. Tschechien müsse sich entschieden, in welchem Europa es sein
wolle, meint der Sonderbotschafter für Energiesicherheit. „Reicht uns,
in der Freizügigkeitszone zu sein oder Bestandteil einer einheitlichen
Währung und Sicherheitsstruktur zu sein?“ fragt Bartuška. Die Suche
nach der Antwort erwarte, so der Diplomat, noch die tschechische
Gesellschaft. Es sei die Frage der weiteren Orientierung des Landes, ob wir
zum Ost- oder zum Westeuropa gehören wollen.