Äußerungen von Staatspräsident Miloš Zeman zur Studentendemonstration
vom 17. November 1989 sind bei damaligen Teilnehmern der Kundgebung und
Historikern auf scharfe Kritik gestoßen. Zeman hatte am Samstag gesagt,
die Demonstration sei nur eine von vielen Kundgebungen gewesen und die
Sicherheitskräfte seien nicht härter als sonst vorgegangen. Damalige
Teilnehmer der Protestaktion, die als Auftakt des politischen Umbruchs in
der Tschechoslowakei gilt, bezeichneten dies als „Unsinn und eine
gezielte Provokation“.
Auch der Historiker Milan Bárta vom Institut zum Studium totalitärer
Regime in Prag widersprach dem Präsidenten. Die Demonstration sei zwar
tatsächlich eine von vielen in der damaligen Zeit gewesen, doch die
Sicherheitskräfte müsse man im Vergleich als „außergewöhnlich
blutig“ bezeichnen. Dies ließe sich auch durch zahlreiche Aufzeichnungen
der Ereignisse und eine ganze Reihe Augenzeugenberichte beweisen, so
Bárta.