Bei mehreren Dutzend Veranstaltungen wird am Mittwoch in Tschechien an den
Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die frühere Tschechoslowakei von
1968 erinnert sowie an die letzten Proteste dagegen genau ein Jahr später.
Am 21. August 1969 ließen die neuen kommunistischen Hardliner die
Massendemonstrationen blutig niederschlagen. Laut neuesten Erkenntnissen
der Historiker starben dabei sieben Menschen. Erst 20 Jahre später gingen
wieder Menschen in größerem Umfang in der Tschechoslowakei zu Protesten
auf die Straßen.
In Prag wurde unter anderem mit einem Gedenkakt vor dem Gebäude des
Tschechischen Rundfunks an den Einmarsch vor 51 Jahren erinnert. Der
Vorsitzende des Senats des tschechischen Parlaments Jaroslav Kubera
(Bürgerdemokraten) sagte während der Gedenkveranstaltung, nach dem
Beitritt Tschechiens zur Nato habe man angenommen, dass die Sicherheit
Europas gelöst worden sei. Es zeige sich jedoch, so Kubera, dass es dem
nicht so sei. Die Ostgrenze Europas sei wieder vom Expansionsbestreben
Russlands gefährdet, erklärte der Bürgerdemokrat. Am Gedenkakt nahmen
mehrere Politiker teil, aber kein Regierungsmitglied.
Auch in weiteren Städten wie Liberec / Reichenberg, Brno / Brünn, Znojmo
/ Znaim oder Plzeň / Pilsen sind Veranstaltungen geplant.