Am 21. August 1968 marschierten die Truppen des Warschauer Paktes in die
Tschechoslowakei ein und beendeten die Reformbewegung „Prager
Frühling“. Unter der Führung von Alexander Dubček hatte die
kommunistische Partei ein Reformprogramm begonnen, dass zu einem
„Sozialismus mut menschlichem Antlitz“ führen sollte. Bausteine dieser
Reformbewegung waren Wirtschaftsreformen, eine erneuerte
Nationalitätenpolitik und die Zulassung einer unzensierten Presse. Am 21.
August 1968 marschierten dann etwa eine halbe Million Soldaten der
verbündeten Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei ein und
besetzten alle strategisch wichtigen größeren Städte. Die Staatsführung
entschloss sich, keinen militärischen Widerstand zu leisten, die
Bevölkerung leistete aber auf verschiedene Weise zivilen Ungehorsam.
Alexander Dubček wurde verhaftet und nach Moskau gebracht. Er wurde
zunächst in seinem Amt belassen und gezwungen, alle Reformen
zurückzunehmen. Im April 1969 musste er als Vorsitzender der
Kommunstischen Partei abgeben. Sein Amt übernahm Gustáv Husák, der als
Sinnbild der nun folgenden Periode der „Normalisierung“ gilt, einer
Zeit der bleiernen Unterdrückung aller Reformansätze in der
Tschechoslowakei.