Die Weihnachtsansprache von Präsident Miloš Zeman hat die Erwartungen der
Mehrheit der führenden tschechischen Politiker nicht erfüllt. Nach ihrer
Meinung fehlte in der Rede eine Vision. Sie befürchten zudem, dass Zeman
mit seiner Rede die Gesellschaft auch weiterhin spaltet. Premier Bohuslav
Sobotka (Sozialdemokraten) sowie der Vizevorsitzende der Christdemokraten
Jan Bartošek stimmten Zemans Worten über das Beamtengesetz nicht zu. Der
Vizechef der Oppositionspartei Top 09 Miroslav Kalousek ist der Meinung,
dass eine Diskussion über das Beamtengesetz nicht in eine
Weihnachtsansprache gehört. Er habe vom Staatsoberhaupt eine Vision für
das kommende Jahr erwartet, so Kalousek. Er würdigte jedoch die Tatsache,
dass die Rede des Präsidenten nicht live gesendet wurde. Der Vorsitzende
des Abgeordnetenhauses Jan Hamáček (Sozialdemokraten) hält Zemans Rede
als sehr persönlich. Zudem habe sie keine Erwähnung über das Geschehen
in der Welt enthalten, so der Sozialdemokrat. Sein Parteikollege und
Minister für Legislative und Menschenrechte, Jiří Dienstbier, hörte
sich Zemans Rede nicht an. Dienstbier sagte, er habe nicht gewollt sich das
Weihnachtsfest verderben.