Am Sonntag Nachmittag wurde im nordböhmischen Usti nad Labem /Aussig eine
Gedenktafel angebracht, mit der an das Nachkriegsmassaker gegenüber den
Sudetendeutschen vom 31. Juli 1945 erinnert wird. Die Tafel sei an der
dortigen Edvard-Benes-Brücke befestigt worden, meldete die tschechische
Nachrichtenagentur CTK. An dem Festakt nahmen rund 300 Leute teil, unter
anderem auch Politiker, Historiker von beiden Seiten sowie Vertreter von
deutsch-tschechischen Organisationen. Die Stadt schließe damit ein Kapitel
der neuzeitlichen Geschichte, sagte der Bürgermeister von Usti nad Labem,
Petr Gandalovic. Genau vor 60 Jahren haben Mitglieder paramilitärischer
Einheiten an der dortigen Elbbrücke zahlreiche deutsche Zivilisten
getötet. Nach Schätzungen der Historiker starben rund 50 Personen, weitere
ertranken im Fluss, ihre Körper wurden im Flussstrom nach Sachsen
getrieben.