Die Premierminister Tschechiens und der Slowakei, Bohuslav Sobotka und
Róbert Fico, haben bei einer Talkshow im öffentlich rechtlichen
Tschechischen Fernsehen den Einfluss von Wirtschaftskreisen auf die Politik
in beiden Ländern kritisiert. Durch das politische Engagement von
Unternehmern seien die Parteien diskreditiert worden, sagte Sobotka. Beide
Regierungschefs sprachen sich dafür aus, Privatspenden an Parteien
einzuschränken und die Finanzierung transparenter zu gestalten.
Bei der Fernsehdebatte äußerte sich Bohuslav Sobotka auch zu den
Aussagen von Staatspräsident Miloš Zeman über die Studentendemonstration
vom 17. November 1989. Das Vorgehen der Polizei damals sei durchaus „ein
Massaker“ gewesen und dürfe nicht bagatellisiert werden, so Sobotka.
Zeman hatte am Samstag gesagt, die Demonstration sei nur eine von vielen
Kundgebungen gewesen und die Sicherheitskräfte seien nicht härter als
sonst vorgegangen.