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Er ist wohl der namhafteste tschechische Barock-Komponist: Bohuslav Matěj Černohorský. Als Angehöriger der Franziskaner-Minoriten pendelte er lange Zeit zwischen Italien und seiner böhmischen Heimat. Das hat auch seine Musik beeinflusst.

Ein Barockfestival lädt auch in diesem Jahr im Sommer in den Pilsner Kreis ein. Fünf große komponierte Barockfeiern und weitere Veranstaltungen werden an fast 30 Orten Westböhmens ausgetragen. Die Besucher könnten den Barock mit allen Sinnen erleben, führte Veranstalter David Brabec am Dienstag vor Journalisten an. Im Angebot stehen Barockmusik, aber auch die Mode, Tänze und Feuerwerke, sowie die Küche des Barock. Das Festival beginnt am 15. Juni mit der Eröffnung eines Zentrums des Barock im Museum in Mariánská Týnice bei Plzeň / Pilsen.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die in der evangelisch-lutherischen Kirche auch Stille Woche genannt wird. Als musikalische Begleitung zum heutigen Tag bringen wir Kompositionen für die Karwoche vom tschechischen Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka. Es spielen und singen das Collegium 1704 und das Collegium Vocale 1704 unter der Leitung von Václav Luks.

Das ostböhmische Litomyšl / Leitomischl ist eine der tschechischen Unesco-Städte. Zudem ist es die Geburtsstadt des Komponisten Bedřich Smetana. Seinen Namen trägt daher auch das internationale Opernfestival, das diesen Juni und Juli dort zum 58. Mal veranstaltet wird. Der Vorverkauf für „Smetanas Litomyšl“ in diesem Jahr wurde am Mittwoch eröffnet.

Am vergangenen Dienstag hat Musica Bohemica ein Album vorgestellt, das eine Auswahl von den ältesten Aufnahmen des Ensembles enthält. Musica Bohemica besteht seit 30 Jahren, und der künstlerischer Leiter der Formation, Jaroslav Krček, wurde mit einer Platin-Platte für 40 Jahre Zusammenarbeit mit dem Musikverlag Supraphon ausgezeichnet.

In der Prager Johanniterkirche Maria unter der Kette beginnt am Dienstag das Zelenka-Festival Prag, das sich auf das Werk und die Persönlichkeit des tschechischen Barockkomponisten Jan Dismas Zelenka konzentriert. Eröffnet wird das Festival mit der tschechischen Erstaufführung von Zelenkas Werken Sollicitus fossor und Qui nihil sortis. Mit dem Ensemble Inégal singt der italienische Countertenor Filippo Mineccia. Das Festival findet in Prag bis zum 16. Oktober statt. In seinem Rahmen wird auch eine eintägige internationale Konferenz veranstaltet.

Westböhmen steht im Zeichen des Barock. Mit einem Konzert in der Stadt Spálené Poř9čí wurde am Montag das Festival „9 Wochen Barock“ eröffnet. Bis Ende August finden in und um die Kirchen und Schlösser der Region Konzerte, Führungen und Theatervorstellungen statt. Beteiligt sind insgesamt 63 Orte, darunter in den Bezirken Klatovy / Klattau, Tachov / Tachau, Planá / Plan, Domažlice / Taus und Sušice. Wie die Programmdirektorin Kateřina Melenová mitteilte, soll das Festival allen Interessierten offenstehen – Kulturtouristen und Kennern der Alten Musik genauso wie Familien mit Kindern. Das Festival gehört zum Programm der Kulturhauptstadt Pilsen 2015. Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auch in deutscher Sprache unter www.baroko2015.cz.

Mit einem Konzert des Bachorchesters Leipzig hat am Sonntag in Karlsbad das Festival Mitte Europa begonnen. In den kommenden sieben Wochen bietet das grenzüberschreitende Musikfestival insgesamt 47 Konzerte und Veranstaltungen in Nordböhmen, Sachsen und Bayern. Den Schwerpunkt im 24. Jahrgang bildet Barockmusik, daneben stehen auch Workshops für Nachwuchskünstler sowie Ausstellungen auf dem Programm. Die Eröffnung des Festivals fand erstmals in Karlsbad, im kürzlich wieder eröffneten Narodní dům (Nationalhaus), statt. Das Festivalprogramm ist im Internet unter www.festival-mitte.europa.com abrufbar.

Der Sturz des Kommunismus im Jahr1989 dominiert das Programm der tschechischen Kulturzentren im Ausland in diesen Tagen. In München wird das 25. Jubiläum der Samtenen Revolution zum Anlass, um die Ereignisse von damals zu reflektieren und das Vierteljahrhundert seit der Wende zu bilanzieren. Außerdem wird mit mehreren Veranstaltungen an den 90. Todestag Franz Kafkas erinnert. Mehr zu diesen und anderen Programmpunkten hören Sie im folgenden Gespräch mit Ondřej Černý, dem Leiter des Tschechischen Zentrums in München.

Heinrich Ignaz Franz Biber stammte aus Böhmen, seine bekanntesten Kompositionen verfasste aber für den Salzburger Dom. Von manchen wird er als österreichischer Komponist bezeichnet, aber er wird auch im Rahmen des gerade laufenden Jahres der tschechischen Musik gewürdigt. Wie auch immer, wichtig ist die schöne Musik aus der Zeit des Barock, die er geschaffen hat.