Am 17. Juni 2007 wurde das Karlsbrücken-Museum feierlich eröffnet. Es befindet sich auf dem Altstädter Kreuzherrenplatz, direkt am Fuße der Karlsbrücke. Die Räume im ehemaligen Klosterspital hat der Kreuzherrenorden für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Im Zusammenhang mit dem bedeutenden 650-jährigen Jubiläum der Karlsbrücke entstand so eine ständige Ausstellung, die den kulturhistorischen Kontext der Grundsteinlegung, Entwicklung und Gegenwart dieses einzigartigen Bauwerks zeigen will. Zu den wichtigsten Institutionen, die sich am Entstehen des Museums beteiligt haben, gehören das Nationalmuseum, das Technische Museum, das Prager Stadtmuseum, die Verwaltung der Prager Burg und der Kreuzherrenorden.
Hier nun ein kurzes Interview mit dem Museumsgründer Zdenek Bergmann:
Wie entstand der Gedanke, das Karlsbrücken-Museum zu gründen?
Als erstes hatte der Architekt Ondrej Sefcu vom Staatlichen Denkmalschutzamt diesen Gedanken. Gemeinsam haben wir den Entwurf besprochen und hatten schließlich Glück, dass wir den Ort bei der Judithbrücke fanden, also auch direkt am Fuß der Karlsbrücke. Wir sind froh, dass unser Projekt beim Magistrat (der Stadt Prag) Gehör fand. Der Magistrat hat uns unterstützt und so können wir viele Ausstellungen in Partnerschaft erstellen.
Was bekommen die Besucher des Museums alles zu sehen?
Am bedeutendsten ist das gemeinsame Modell der Karlsbrücke und der Judithbrücke. Diese beiden Brücken existierten seit dem Bau der Karlsbrücke, also von 1357 bis 1406, nebeneinander. Die Judithbrücke, die wahrscheinlich zu einem Drittel beim Hochwasser im Jahr 1342 einstürzte, war mit Holzplanken ausgebessert worden. Danach diente sie dem Fußverkehr etwa bis zum Jahr 1406, also bis zur Vollendung der Karlsbrücke. Das ist eine einzigartige Sache: das überhaupt erste 3-D-Modell, dass den Zustand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts darstellt. Ein weiteres, europaweit einzigartiges Museumsstück ist die Bauhütte. Sie hat der Historiker Michal Cihla zusammen mit dem Schreiner Petr Ruzicka erstellt. Die Bauhütte zeigt auf wissenschaftliche Weise, wie in der Gotik gebaut wurde. Es sind dort Kräne und Werkzeuge aus dieser Epoche zu sehen.
Zum 650-jährigen Jubiläum findet eine Reihe an Feiern statt. Wozu laden Sie die Besucher ganz besonders ein?
Mit Sicherheit zur Geisterstunde in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli. Dann wird in und um das Museum ein mittelalterlicher Reigen stattfinden: enthauptete Tempelritter, die Barbierin Zuzana und vieles mehr. Darauf freuen wir uns eigentlich alle, weil es mit Liebe vorbereitet wird. Die Altstadt ist für uns ein Zuhause, und wir würden gerne all jene, die dieselbe Ansicht haben, einladen, sich zusammen mit uns an der Karlsbrücke zu freuen.
Dieser Teil deckt die Zeit der Herrschaft Karls IV. ab, mit Schwerpunkt auf dem Gold- und Silberbergbau.
Diese Abteilung ist den Handwerksarbeiten auf der Karlsbrücke gewidmet.
Im Mittelpunkt steht hier ein einzigartiges Modell der Prager Burg mit Vorburg und der früheren Holzbrücke im 10. Jahrhundert.
Die Modelle sind Leihgaben des Nationalmuseums und zeigen den Bau und die Ausbesserung der Karlsbrücke.
Dieser wechselnde Teil der Ausstellung dient zeitlich befristeten Ausstellungen, die thematisch mit der Karlsbrücke verbunden sind.
Museum der Karlsbrücke
Křížovnické náměstí 3
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr
Mehr Informationen auf der Webseite
www.muzeumkarlovamostu.cz