Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts SC&C würden im
Fall einer Direktwahl des Staatspräsidenten 25 Prozent den ehemaligen
parteilosen Premierminister Jan Fischer wählen. Fischer war nach einem
Misstrauensvotum gegen die Regierung Topolánek Premierminister einer
Beamtenregierung geworden. Auf die Plätze wurden Außenminister Karel
Schwarzenberg (14 Prozent), der Vorsitzende des Amtsgerichts Pavel
Rychetský (12 Prozent) und der stellvertretende Vorsitzende des Senats,
Přemysl Sobotka (11 Prozent), verwiesen. Im Falle einer Kandidatur hätte
aber auch die stellvertretende Senatsvorsitzende Miroslava Němcová mit
17
Prozent Chancen auf eine Wahl. Auch für Karel Gott, haben sich immerhin
noch sieben Prozent ausgesprochen. Am Schluss landete der ehemalige
Ministerpräsident und Vorsitzende der Sozialdemokraten, Jiři Paroubek,
mit vier Prozent.
Das Parlament hatte in erster Lesung einen Antrag der Regierung auf
Direktwahl des Präsidenten unterstützt, allerdings knüpfen die
oppositionellen Sozialdemokraten Bedingungen an ihre Unterstützung. Da
ohne die Stimmen der Sozialdemokraten eine Verfassungsänderung nicht
möglich ist, werden noch weitere Verhandlungen erwartet.