Die Rezeption des tschechischen katholischen Predigers und
Kirchenreformators Jan Hus war im Laufe der Jahrhunderte einem starken
Wandel unterworfen: Er galt als Ketzer, Häretiker, Wahrheitskämpfer oder
Nationalheld. Seit seiner Verbrennung am 6. Juli 1415 in Konstanz kam es
immer wieder zu neuen, oft sehr scharfen Wortgefechten zwischen
Hus-Verteidigern und Hus-Gegnern. Die über ihn geführte Debatte, die als
„das zweite Leben von Hus“ bezeichnet wird, war vor einem Monat das
Thema unseres „Kapitels aus der tschechischen Geschichte“.