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Mehrere Tausend Menschen haben in Stará Boleslav / Altbunzlau am Mittwoch an der traditionellen Wallfahrt zum Gedenken an den Heiligen Wenzel teilgenommen, darunter erstmals auch Staatspräsident Miloš Zeman. Die Messe zu Ehren des tschechischen Landespatrons zelebrierte der Brünner Bischof Vojtěch Cikrle. Die feierliche Predigt hielt Kardinal Joachim Meisner, er ist Träger des Ordens Weißer Löwe – die hierzulande höchste Staatsauszeichnung.

In den Reden zur Gedenkmesse wurde hervorgehoben, dass der Heilige Wenzel einer der Lehrmeister der europäischen Zivilisation gewesen sei. Oder aber, dass die christlichen Werte für Europa und für die Welt die beste Form im gesellschaftlichen Miteinander sind. Präsident Zeman rief zum Abschluss der Messe zu einer Rückkehr zu den christlich-kulturellen Wurzeln auf in einer Zeit, in der sich Europa gegen den Ansturm des islamischen Fundamentalismus wehren müsse. Weitere Teilnehmer der Wallfahrt waren unter anderem Vizepremier Pavel Bělobrádek (Christdemokraten), Top-09-Parteichef Miroslav Kalousek und Ex-Präsident Václav Klaus.

Der 28. September ist in Tschechien ein Feiertag. Er wird hierzulande seit dem Jahr 2000 als „Tag der Staatlichkeit“ begangen. Anlass ist der Tod Wenzels von Böhmen, dem heiliggesprochenen heutigen Landespatron, im Jahr 935 (oder 929). Wenzel ist damals in Stará Boleslav von seinem Bruder ermordet worden. Die Wallfahrtsmesse findet stets auf dem Platz (Mariánské náměstí) statt, an dem der Fürst seinen Angreifern erlegen war.