In Prag ging eine internationale Konferenz zu „90 Jahre tschechischer
und slowakischer Kommunismus“ zu Ende. Die Konferenz war eines der ersten
großen Treffen von Fachleuten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Die
Referenten waren hauptsächlich Historiker, die sich mit den Anfängen der
Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, ihrer Entwicklung bis zum Jahr
1945, ihrem Weg an die Macht und ihrer 40-jährigen Herrschaft
beschäftigen.
Veranstalter waren das Institut für das Studium totalitärer Regime, das
Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaft und der
Tschechische Rundfunk. Zu Ende der Konferenz sagte Jiří Kocian vom
Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften gegenüber der
Presseagentur ČTK, dass der Kommunismus weiterhin ein bedeutendes
Phänomen sei, das insbesondere in Zeiten der Krise eine Anziehungskraft
auf die Menschen ausübe. Kocian fügte hinzu, dass die neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse auch in die Schulbücher einfließen
müssen, um klarzustellen, dass der Kommunismus noch immer eine Gefahr
darstelle.