Filmfest

Harlan - Im Schatten von Jud SüssHarlan - Im Schatten von Jud Süss „Harlan – Im Schatten von Jud Süss“ - eigentlich sagt der Titel von Felix Moellers Filmdokumentation über den berühmt-berüchtigten Kino- und Theaterregisseur Veit Harlan schon alles. Harlan, das ist der Filmemacher, der sich mehr als jeder andere zum Komplizen des Vernichtungsregimes der Nationalsozialisten gemacht hat, der mit „Jud Süss“ den infamsten, aber eben auch wirkungsvollsten antisemitischen Spielfilm dieser Epoche gedreht hat und der sich nach dem Ende des Krieges gleich zwei Mal wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht verantworten musste. Beide Male wurde er freigesprochen – einmal von einem Richter, der während des Zweiten Weltkriegs zahllose Todesurteile gefällt hat, der selbst ein williger Handlanger des Systems war. Jede Annäherung an Harlan führt unweigerlich zu „Jud Süss“. Dieser eine Film überschattet alles andere in seinem Leben und auch im Leben seiner fünf Kinder. Das illustriert Moeller in seiner Dokumentation geradezu vorbildlich. Aber letztlich kann auch er sich nicht aus diesem Schatten lösen oder zumindest die mittlerweile selbst schon wieder mythisch gewordene Düsternis, die er verbreitet, mit dem Licht der Erkenntnis durchdringen.



 
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