Im Gedenken an den Beginn der Samtenen Revolution hat am Montag auch
Premierminister Bohuslav Sobotka den Ort aufgesucht, an dem die
Studentenproteste vor 25 Jahren gewalttätig beendet wurden. Vizepremier
Andrej Babiš und Ex-Präsident Václav Klaus gehörten ebenfalls zu den
Besuchern des Denkmals in der Straße Národní třída im Zentrum von
PRag. Sobotka bezeichnete den November 1989 als bedeutenden und in erster
Linie positiven Moment der tschechischen Geschichte, der Freiheit und
Demokratie mit sich gebracht habe. Tschechien brauche einen
funktionierenden Staat, dem das Volk vertraue. Eine Reihe von Dingen sei
hierzulande seit der Wende gut gelungen, allerdings seien manche Menschen
zum Opfer der Wirtschaftstransformation geworden seien, so der Premier
weiter.
Nach dem Kurzbesuch des Denkmals flog Sobotka gemeinsam mit dem
Parlamentsvorsitzenden Jan Hamáček nach Washington, wo er der Enthüllung
einer Václav-Havel-Büste im amerikanischen Kongress beiwohnen wird. Im
Vorfeld waren Sobotka und andere Politiker wegen ihrer Abwesenheit am
Staatsfeiertag von verschiedenen Seiten kritisiert worden.
Bereits seit den Morgenstunden warteten beim Denkmal in der Národní
třída tausende Menschen, um Blumen niederzulegen oder Kerzen anzuzünden.
Einige trugen am Revers die Nationalflaggen oder Buttons mit dem Konterfei
von Ex-Präsident Havel.